Bericht 5. Geländekurs 2018
Der diesjährige Geländekurs bedeutete für mich einen Rollentausch: ich nahm erstmals im Sattel meiner Jungstute teil und legte deshalb die Kamera zur Seite, mit der ich in den vergangenen Jahren Erinnerungsbilder für die Teilnehmer gemacht hatte. Gleichzeitig konnte eine langjährige Teilnehmerin ausnahmsweise nicht mitreiten und übernahm diesen Part mit viel Freude und Einsatz: Danke, Manu, ich hatte einige Bilder zu sortieren!
Es war ein Glück, dass es Kursleiterin Eva Weber nicht schon am ersten Kurstag die Sprache verschlagen hat: die kräftige Bise gab sich alle Mühe, ihre Erklärungen und Korrekturen zu verwehen. Aber Eva fand immer den richtigen Standort und ab und zu mussten die Reiter bloss etwas engere Volten reiten, um ihre Worte zu verstehen. Ansonsten können wir uns aber wirklich nicht beklagen: etwas Nebel, einige Wolken und viel Sonne bei angenehmen Temperaturen begleiteten die drei Lektionen von Samstagvormittag bis Sonntagmittag, welche alle Teilnehmer mit ihren Pferden absolvierten.
Aufgeteilt in drei Gruppen von den Anfängern bis zu den Fortgeschrittenen stellte Eva allen Reitern und Pferden die Aufgaben passend zu ihrem Niveau. So erarbeiteten sich z.B. die routinierten Paare einen hohen Aufsprung aus dem Teich, der von den Pferden neben Kraft auch Geschicklichkeit erforderte. Und die Anfänger waren stolz, als alle drei Pferde nicht nur fleissig den ersten Graben und den Aussprung aus dem Teich über den kleinen Baumstamm absolvierten, sondern auch immer mehr Geschick beim Auf- und Absprung über die unterschiedlich hohen Stufen entwickelten. In der Gruppe der etwas erfahreneren Paare wurden diese Aufgaben verfeinert bzw. die Sprünge etwas höher und die Linienführung zwischen den Hindernissen anspruchsvoller gestaltet.
Aber egal in welcher Gruppe die Teilnehmer waren: stets waren sie mit Spass und etwas gesundem Ehrgeiz dabei, selbst wenn manchmal eine leise Unsicherheit mitschwang, ob Pferd und Reiter der gestellten Aufgabe auch gewachsen seien. Durch den sorgfältigen Aufbau der Unterrichtsstunden war diese aber rasch überwunden und einige Paare absolvierten in der dritten Lektion Hindernisse, an die sie sich vor Kursbeginn nicht mal in Gedanken herangewagt hätten. Dazu kommt, dass man sich durch die stetige Wiederholung der Bewegungsabläufe auch eine erste Routine und damit verbunden (Selbst)Sicherheit erarbeitet.
Wieder einmal fiel positiv auf, wie gut sich die Teilnehmer gegenseitig unterstützten, egal ob auf der Geländestrecke oder bei den Stallungen, wo wir die Pferde wie immer selbst versorgten. Deshalb bot sich dort den Teilnehmern der anderen Kurse der wohl etwas ungewohnte aber erfreuliche Anblick von gleich sieben Falben auf einen Streich, wobei die Fjordpferde auch die Hälfte der Kursteilnehmer ausmachten. Die übrigen Reiterinnen waren zum Grossteil ebenfalls schon mehrfach dabei.
Neben der ganzen Arbeit kam auch der gesellschaftliche Teil nicht zu kurz, obwohl Vielen die Augen am ersten Kursabend sicher etwas früher zufielen als üblich. Und um die meistgestellte Frage des Wochenendes gleich zu beantworten: ja, der nächste Kurstermin ist bereits festgelegt und ich melde mich rechtzeitig mit den nötigen Informationen. Deshalb schliesse ich mit einem «Auf Wiedersehen» in Avenches im nächsten Jahr – egal ob im Sattel oder als Zuschauer. Bis dahin bleibt Zeit, die Impressionen des diesjährigen Kurses auf unserer Homepage zu betrachten.
Franziska Huber